Les Banlieues - Une Société isolée?
  2. und 3. Unterrichtsstunde
 

2. und 3. Unterrichtsstunde


In dieser Doppeltstunde der Unterrichtsreihe liegt der Schwerpunkt in der Förderung der kommunikativen Kompetenz, insebesonderer des Hörverstehens. 

Zunächst wird in der Einstiegsphase ohne Anweisung oder näherer Angaben, kurz der Beginn (die erste Minute) der CD mit dem Rap  "Nées sous la même étoile" von IAM abgespielt. Der Lehrer will somit das Hörverstehen testen und das Interesse der Schülerinnen und Schüler erwecken. Da sich der Einstieg dieser Stunde von den üblichen Unterrichtsanfängen mit dem Abspiel des Liedes unterscheidet, sind die Schülerinnen und Schüler motivierter. Alternativ könnte der Lehrer die Rede in Textform austeilen und vorlesen, jedoch sollte ein trockener Einstieg vermieden werden.

Daraufhin werden die Schülerinnen und Schüler gefragt, was sie denn verstanden haben und was sie vermuten, wer der Rapper ist: Was ist dein erster Eindruck als du die erste Minute des Raps gehört hast? Wie hast du dich gefühlt und was hast du verstanden? Denkbare Antworten sind: étoile, monoton, unverständlich, schwer, rhythmisch. Im Unterrichtsgespräch soll überprüft werden, ob die Schülerinnen und Schüler den Inhalt verstanden haben oder überhaupt aufmerksam waren. Hiernach wird der Rap komplett abgespielt.

Als nächstes benutzt der Lehrer die Methode des Brainstormings, Der Lehrer sammelt die Ideen und Assoziationen der Schülerinnen und Schüler zu "le rap" und "les banlieues". Die Ergebnisse werden in Form eines Mind-Maps als Tafelbild visualisiert. Mögliche Antworten sind: Ungleichheit, sozialer Brennpunkt, Arbeitslosigkeit, Migration, Integration, Rassismus. Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler das Mind-Map in ihr Arbeitsheft übertragen, damit auch in den Unterlagen deutlich erkennbar ist, dass ein neues Themenfeld besprochen wird. Mind-Maps sind gut zu gebrauchen für Ideensammlung und Brainstorming, weil jedes Schlüsselwort weitere Schlüsselwörter assoziieren kann. Die Schülerinnen und Schüler aktivieren ihr Vorwissen und können somit besser mit dem Liedtext arbeiten. Des Weiteren können auch die schüchternen Schülerinnen und Schüler bei dieser Methode mitarbeiten, weil sie in kurzen und präzisen Sätzen oder Schlagwörtern antworten können. Die Zeitspanne der Einstiegsphase beträgt circa 23 Minuten.

 

Im nächsten Schritt, der Erarbeitungsphase, wird zunächst der Rap "Nées sous la même étoile" von IAM als Text ausgeteilt und dazu wird der Rap nochmals vollständig abgespielt. Die Transkription des Raps wird ausgeteilt, damit die Schülerinnen und Schüler beim Verstehen des Besagten ihre Lücken auffüllen und das Hörverstehen somit gefördert und nicht nur geprüft wird. Ein allgemeines Problem bei Hörverstehensübungen ist, dass im Schulalltag die Übungen oft nicht mit Transkriptionsübungen unterstützt werden. Die Schülerinnen und Schüler hören einen Text oder ein Lied und bearbeiten währendessen oder unmitelbar danach ein Arbeitsblatt oder Fragebogen zum gehörten Material. Danach wird das Arbeitsblatt im Plenum besprochen und daraufhin das Material ein weiteres Mal vorgespielt.

Der Lehrer fragt daraufhin kurz den Kurs, ob sie den Liedtext vollständing verstanden haben. Die Schülerinnen und Schüler haben nun mehr die gelegenheit Probleme beim Textverständnis zu äußern. Es werden alle unbekannten Vokabeln auf die Tafel geschrieben und in das Vokabelprotokoll, welches immer von einem Schüler erstellt wird, aufgenommen. Das Textverständnis ist eine notwendige Voraussetzung, um die Gruppenarbeit erfolgreich zu bewältigen.

Daraufhin werden die Schülerinnen und Schüler durch das Losverfahren in vier Gruppen eingeteilt. Dies geschieht mithilfe von Karteikarten, die in ein Behälter oder einer Mütze gegeben werden und alle SchülerInnen sich zum Pult begeben um eine von insgesamt 20 Karten zu ziehen. Die SchülerInnen werden durch die Bewegungen wach und sind nicht nur geistig aktiv sondern auch physisch. Auf jeweils fünf Karteikarten stehen fünf  identische Arbeitsaufträge damit die SchülerInnen sich in ihrer Gruppe zusammen finden können. Die Gruppenbildung durch das Zufallsprinzip ist wichtig, damit sich die Kursteilnehmer untereinander besser kennen lernen können. Außerdem haben sie die Chance bei der Gruppenarbeit ihren Teamgeist zu fördern, was auch im späteren Berufsleben erwartet wird.  Jedes Unternehmen oder jede Hochschule erwartet von den Berufsanfängern ein gewisses Maß an sozialer Kompetenz. Bei dieser Methode der Textbearbeitung kann sich kein Schüler der Aufgabe entziehen, wie es im Unterrichtsgespräch bei schüchternen Schülern der Fall sein kann, weil jeder in der Gruppe einen Arbeitsauftrag zu bearbeiten hat. Durch die Gruppenarbeit erlernen sie selbständig den Umgang und die Analyse mit dieser Textsorte. Der Lehrer weist jeder Gruppe eine Präsentationsmöglichkeit zu, wie beispielsweise das Vortragen anhand einer Folie, Poster oder der Vortrag unterstützt durch ein Tafelbild. Der Lehrer lässt dieses Mal nicht das Zufallsprinzip entscheiden, weil alleine er weiß wo die Schwächen und Stärken der SchülerInnen liegen. Beispielweise ist der schüchterne Schüler in der Gruppe, bei der Präsentation nicht der Sprecher des Vortrags ist sondern „der Pointer“. Verschiedene Darstellungsmöglichkeiten dienen dazu eine gewisse Abwechslung in die Präsentationen zu bringen sowie die methodische Kompetenz der SchülerInnen zu fördern, weil sie mehrere Optionen zu Ergebnisdarstellung kennen lernen. Der Zeitrahmen dieser Phase beträgt circa 38 Minuten.

In der nächsten Phase werden die Ergebnisse der SchülerInnen in ihren Gruppen präsentiert. Diese Methode ist sehr gut, weil sie so selber das Vorstellen eines Themas vor Publikum einüben können. Somit lernen sie wie sie überzeugend Sprechen sollen, eine gewisse Monotonie vermeiden können oder die richtige Körperhaltung. Sie lernen sich selber zu Präsentieren und werden somit auf die Universität oder das weitere Berufsleben vorbereitet. Die Zeitspanne für die Darstellung der Ergebnisse beträgt circa 30 Minuten und als Sozialform wird die SchülerInnen-Präsentation gewählt.

In der abschließenden Transferphase beginnt wieder das Unterrichtsgespräch für circa fünf Minuten. Nachdem alle Gruppen vorgetragen haben erhalten sie Feedback von ihren MitschülerInnen und dem Lehrer. Wichtig hierbei ist, dass die Rückmeldung stattfindet nachdem alle Gruppen vorgetragen haben, damit man diese miteinander vergleichen kann. Das positive am Feedback ist, dass man die eigenen Verhaltensweisen verbessern und sich selber mir anderen vergleichen kann. Des Weiteren sollen die SchülerInnen lernen, Feedback zu geben und lernen sich an die Regeln zu halten wie beispielsweise mit dem Guten zu Beginnen und dann Verbesserungsvorschläge zu machen. Dennoch ist es eine peinliche Situation für die Beteiligten, weil keiner seine Freunde angreifen oder kritisieren möchte.

 

 

(Beachten sollte man, dass bei Hörverstehensaufgaben ohne Transkription das Hörverstehen eher getestet als geübt. Mit Hilfe der Transkription sind die SuS jedoch in der Lage das zuvor Gehörte mit dem Text zu verbinden und sie gelangen zu einer größeren Erkenntnis. Der geschriebene Text hat dabei die Funktion. die beim Hörverstehen entstandenen Lücken zu schließen. Grundsätzlich ist festzustellen, dass ein weiterer Lernprozess nur dann gefördert bzw. unterstützt wird, wenn die SuS nach dem Hören Transkriptionsübungen machen. Ansonsten handelt es sich nicht um eine Übung sondern vielmehr um einen Test, der neue Strukturen jedoch nicht sichert.)
 

 
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