Les Banlieues - Une Société isolée?
  Der Film "Hass"
 


Hass - La Haine

27. Oktober 2005, zwei Jugendliche fliehen vor der Polizei, dabei geraten sie in einen Elektrozaun und erliegen ihren tödlichen Verletzungen. Bouna und Zyed sind gerade mal 15 und 17 Jahre alt. Ihr Tod löst eine Kette von Aufständen in Frankreich aus.



Solch eine Thematik wurde schon zehn Jahre vorher in einem Film aufgegriffen, der bis heute in Europa recht bekannt ist. „La Haine“ (1995) von Mathieu Kassovitz beschreibt das Leben dreier Jugendliche innerhalb von 24 Stunden in den Vorstädten von Paris. Ausgangspunkt des Filmes ist auch hier eine Auseinandersetzung eines Emigrantenkindes Abdel mit der Polizei, wobei diese ihn körperlich schwer verletzt. Abdel bleibt im Laufe des Filmes im Krankenhaus und stirbt am Ende.
Eingeleitet wird der Film durch folgendes Zitat: „Das ist die Geschichte von einem Mann, der aus dem 50. Stock eines Hochhaus fällt. Und während er fällt, wiederholt er um sich zu beruhigen immer wieder: Bis hierher lief es noch ganz gut, bis hierher lief es noch ganz gut, bis hierher lief es noch ganz gut. Aber wichtig ist nicht der Fall sondern die Landung.“

Die drei Protagonisten Said, Hubert und Vincent spiegeln die Gesellschaft der Banlieues wieder, denn jeder von ihnen entspricht einer gewissen ethnischen Gruppe. Said ist der typische „Beur“ d.h. seine Eltern kommen aus dem Maghreb, wohingegen er in Frankreich groß geworden vielleicht sogar geboren ist. Hubert repräsentiert die Gruppe der Schwarzafrikaner, die ebenfalls stark vertreten ist in den Vorstädten Frankreichs. Zuletzt ist da noch Vincent, ein französischer Jude, der dem Zuschauer zeigen soll, dass die Banlieues auch von ärmeren Franzosen bewohnt werden, die sich teure Wohnungen in der Pariser Innenstadt nicht leisten können.
Der Film bietet dem Zuschauer einen Einblick in die Vorstädte Frankreichs im Laufe von 24 Stunden. Geprägt ist dieser Tag von den ständigen Nachrichten über Abdel, der im Sterben liegt. Dies ist der Grund für die Jugendlichen Unruhen zu stiften und sich der Polizei zu widersetzen. 
Zudem sieht man die Orientierungslosigkeit dieser Jugendlichen, denn die meisten von ihnen sind arbeitslos und besitzen noch nicht mal Hobbies denen sie nachgehen können. Das eintönige und triste Leben ist geprägt von Drogen und Gewalt.

Vincent, der Rebell, findet im Laufe des Filmes eine Waffe. Diese gibt ihm das Gefühl unbesiegbar zu sein. Stets rebelliert er und zeigt selbst vor der Polizei keinen Respekt. Hubert ist sein Gegenpol, denn er folgte lange Zeit einer Sportart, dem Boxen, jedoch kann er dies nicht mehr tun, da seine vor kurzem aufgebaute Boxhalle zum Opfer der Unruhen der Jugendlichen fiel. Somit ist auch Hubert nun orientierungslos und schlägt sich mit Said und Vincent durch. Er ist dabei unauffällig und fällt wieder in den Handel mit Drogen. 
Vincent schwört sich anfangs, wenn Abdel sterben sollte, dass er dieses Ungleichgewicht wieder ausgleichen wird, indem er einen Polizisten umbringt. Zum Ende des Filmes ändert er seine Meinung und gibt seine Waffe Hubert, der sie für ihn verschwinden lassen soll.
Kurz darauf, um sechs Uhr morgens als die drei sich gerade auf den Heimweg machen, findet eine Kontrolle im Viertel statt. Hubert, der sich von den anderen Beiden getrennt hat, kehrt zu ihnen zurück, da er sieht, dass Said und Vincent in eine Auseinandersetzung mit der Polizei geraten sind. Vincent wird vor den Augen seiner Freunde erschossen. Nun richtet Hubert seine Waffe auf den Polizisten, der seinen Freund umgebracht hat, wobei der Polizist seine Waffe auf Hubert richtet. 
Der Zuschauer sieht nun ein schwarzes Bild und hört das Zitat: „Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft, die fällt. Und Während sie fällt, sagt sie sich um sich zu beruhigen immer wieder: Bis hierher lief es noch gut, bis hierher lief es noch gut, bis hierher lief es noch gut. Aber wichtig ist nicht der Fall sondern die Landung.“
Es folgt ein Schuss und wir erfahren nicht, wer nun wen erschossen hat.
 
Das Erstaunliche an diesem Film ist seine ständige Aktualität, denn in Frankreichs Vorstädten hat sich bis heute nichts geändert. Die meisten Jugendlichen sind arbeitslos und wissen nicht was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Sie nehmen Drogen um die Realität zu verkraften.
Aus unserer Perspektive ist diese Situation unbegreiflich, denn in Deutschland herrschen andere Verhältnisse. Auch wenn man als Ausländer auffällt, muss man sagen, dass hier eine gewisse Chancengleichheit herrscht. Durch hartes Arbeiten öffnen sich in Deutschland für alle viele Türen.
Jedoch ist nicht alles so wie es mal war. Auch in Deutschland wird die Bevölkerung durch einige Bilder in den Nachrichten geschockt. Die Zustände in den Berliner Hauptschulen geben uns einen kleinen Vorgeschmack wie es in Frankreich sein könnte.
 
Für uns stellt sich eine wichtige Frage: „ Wie kommt es zu diesem Hass?“
 
 
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